Neues von der Straßenbahn Darmstadt


ÖPNV-Kundenbarometer: Erstmals hat sich die Heag mobilo an der bundesweiten Befragung von Fahrgästen teilgenommen: Danach würden 97% wieder das Angebot nutzen. Mit einer Gesamtnote von 2,7 liegt das Unternehmen damit leicht über dem Durchschnitt von 2,78. Unterdurchschnittlich wurden die Themenbereiche Taktfrequenz und Anschlüsse bewertet.

Die Fahrgastzahlen steigen weiter an. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum war in der ersten Jahreshälfte 2009 bereits eine Steigerung um gut 1% auf 18 Mio Fahrgäste zu beobachten.

Um die Informationsqualität zu verbessern, werden künftig weitere dynamische Anzeiger installiert. Nach vielen Jahren der Vorarbeit soll nun auch endlich ein Anzeiger bereits im Gebäude des Hauptbahnhofs den Weg weisen. Geplant ist außerdem, die vorhandenen Anzeiger mit weiteren Angaben, z. B. einem Rollstuhlsymbol zu kennzeichnen. Zwar sind im Regelfall alle Straßenbahnen mit Niederflurtechnik unterwegs, ob jedoch ein Hochflur-Tf mit Niederflur-Bw oder ein Solo-Nf-Tw als nächste Bahn folgt, ist bislang nicht gesondert ausgeschildert. Künftig können sich dann Rollstuhlfahrer anhand der Anzeige den besten Wartepunkt am Bahnsteig aussuchen.

Tarifzonenanpassung: Die Endstation Oberwaldhaus der OL F (und bis 1970 auch der alten SL 6) wird zum Fahrplanwechsel in das Tarifgebiet 4001, Kernstadt Darmstadt übernommen. Sie gehörte bislang zur Kranichsteiner Tarifzone, obwohl von dort ausschließlich Fahrtmöglichkeiten in die Stadt bestehen.

Straßenbahn Wagenpark: ST 14-Tw 0779 erhielt im September eine Vollwerbung für die Modekette TK Maxx in roter Grundfarbe, Tw 0787 im Oktober für das Einkaufszentrum Loop 5 in dunkelgrün.

Am 12.10.2009 wurden ST 14-Tw 0783 und SB 9-Bw 9431 leihweise per Tieflader nach Gera für Probefahrten gebracht, sie kehrten etwas mehr als eine Woche später zurück.

Tag der offenen Tür: Am 19.9.2009 wurde recht kurzfristig ein Tag der offenen Tür im Straßenbahn- und Busbetriebshof am Böllenfalltor angeboten. Neben ausgestellten Fahrzeugen, Werkstattführungen, Themenausstellungen wurden auch Eingleisvorführungen durch die Berufsfeuerwehr und Pendelfahrten mit dem Museumszug 57+132 angeboten.

Verlängerung der Arheilger Strecke: Wie zu erwarten, hat sich bislang nichts neues zur Verlängerung ergeben. Nach wie vor stehen die Zuschüsse des Landes Hessen aus. Bezeichnend für das gesamte Projekt ist auch, daß die Wiederinbetriebnahme scheinbar noch nicht bei der Stadt Darmstadt angekommen ist. Der Internetauftritt der Stadt ist mit einigen Baubildern und der Ankündigung der Winterpause 2008 bei den Bauarbeiten stehengeblieben.

Bauarbeiten: Vom 28.9.2009 bis zum 25.10. war der Streckenabschnitt zwischen Luisenplatz und Willy-Brandt-Platz gesperrt. In diesem Zeitraum wurden die Gleisanlagen im Anschluß an den vorigen Bauabschnitt bis in die Hst. Willy-Brandt-Platz erneuert, sowie die Weichen und Gleiskreuzung auf der dem Luisenplatz zugewandten Seite ausgetauscht. Dabei erhielt die Einfahrtsweiche vorgezogene Weichenzungen. Die SL 1 verkehrte während dieser Zeit nicht, die SL 3 verkehrte von der Lichtenbergschule über die Rheinstraße zum Hauptbahnhof. Die SL 6, 7 und 8 wurden von Arheilgen über Bismarckstraße, Hbf. und Rheinstraße nach Eberstadt umgeleitet. Die SL 4 verkehrte von Griesheim über den Hbf. nach Kranichstein. Die SL 5 verkehrte in der Woche vor den Ferien zwischen Hbf. und Kranichstein über die Bismarckstraße. Abends ab 21 Uhr, ganztägig am Wochenende, sowie tagsüber in den Herbstferien wurde die SL 5 über den Hauptbahnhof in die Innenstadt zum Kongreßzentrum (Schloßschleife) verlängert. Die den Streckenabschnitt befahrenden Buslinien wurden ebenfalls umgeleitet, wegen ausstehender Pflasterarbeiten endete der Umleitungsverkehr erst im November.

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Nach dem Tag der offenen Tür wird der zur Ausstellungszwecken in den Btf. Böllenfalltor gebrachte ST 3-Tw 67 am 21.9.2009 wieder von ST 7-Tw 31 in den Btf. Frankenstein nach Eberstadt zurückgeschleppt.

Wegen zweier Gleisbauarbeiten in der Rheinstraße (u. a. Austausch der Gleise und Schienenauszüge auf der Griesheimer Strecke im Bereich der Brücke über die A5) kam es zu Umleitungen am Wochenende 31.10./1.11.2009. Statt der SL 9 verkehrte die SL 2 Böllenfalltor-Hbf., jedoch ab Luisenplatz über die Bismarckstraße. Die SL 3 war mit der SL 5 zu einer Linie Kranichstein-Lichtenbergschule verknüpft, im Abendverkehr wurde jedoch zusätzlich ein 30-min-Takt zum Hbf. angeboten. Die SL 9 nach Griesheim verkehrte ab Luisenplatz im SEV. Die Hst. Waldfriedhof entfiel am Samstag und wurde sonntags mit einem gesonderten Pendelbus ab Hbf. bedient. Der Abendverkehr am 1.11. war noch zusätzlich gestört, als gegen 19 Uhr eine vom Willy-Brandt-Platz zum Luisenplatz fahrende Straßenbahn mit dem letzten Drehgestell des Beiwagens entgleiste. Aufgrund der beengten Verhältnisse (Gerichtsbrücke, Absperrung durch die o. g. Restbauarbeiten) dauerte die Sperrung bis etwa 22 Uhr.

Betrieb: Ein Unfall mit Entgleisung sorgte am Nachmittag des 24.9.2009 für eine mehrstündige Betriebsunterbrechung der Griesheimer Strecke. Ein Pkw-Fahrer, der am Kirschberg (nahe der Hst. Flug-hafenstraße) die Strecke kreuzte, übersah offensichtlich die mit ST 14-Tw 0778 stadteinwärtsfahrende SL 9 und kollidierte mit dieser. Dabei wurde das Fahrzeug zwischen einem Fahrleitungsmast und dem Tw eingekeilt, der daraufhin entgleiste. Erst am späten Abend konnte die Strecke wieder freigegeben werden. Da die parallel zur Straßenbahn führende Wilhelm-Leuschner-Straße wegen Sanierungsarbeiten gesperrt war, konnte nur ein eingeschränkter SEV angeboten werden.

Bus Betriebshofbrand: In der Nacht zum 22.9.2009 ist bei einem Brand in der Bushalle des Btf. Böllenfalltor ein erheblicher Sachschaden in Höhe von mindestens 7 Mio EUR entstanden. Eine Reinigungskraft hatte das Feuer gegen 1.45 Uhr bemerkt. Vermutlich durch einen Schwelbrand in einem abgestellten Bus verursacht, breitete sich das Feuer in der oberen Abstellhalle rasch aus. Dabei wurden 15 Busse (Heag und Fremdfirmen) komplett zerstört, daneben auch diverse Betriebs- und Dienstfahrzeuge, die in der Halle abgestellt waren. Einige Busse konnten noch aus der Halle gerettet werden. Nach dem Brand war bis zur Untersuchung der Statik die komplette Bushalle gesperrt, die Fahrzeuge wurden ersatzweise auf dem Parkplatz des Böllenfalltorstadions abgestellt. Tage später konnte zumindest das Untergeschoß für die Abstellung wieder freigegeben werden. Mindestens für den oberen Hallenteil besteht erheblicher Sanierungsbedarf. Der Linienverkehr am Vormittag nach dem Brand konnte mit Einschränkungen durchgeführt werden, vereinzelt fielen Fahrten aus oder wurden nur mit Standard- statt Gelenkbussen gefahren.


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18.10.2010