Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Neuer Betriebshof: Wenig neues gibt es von der Suche nach einem Standort zu berichten. Nach wie vor betonen die Gegner eines Standorts zwischen Wixhausen und Arheilgen, daß das Gelände ungeeignet sei und man doch Alternativen suchen solle. Man sei aber (oh Wunder) selbstverständlich nicht dagegen, weil der Betriebshof "vor der eigenen Haustür" gebaut werden soll. Der Verkehrsbetrieb selbst hat sich nun insoweit geäußert, daß es seitens der Heag keine Vorfestlegung auf einen bestimmten Standort gibt, sondern lediglich eine langfristige Lösung gefunden werden müsse und ein Areal von knapp über zehn Hektar benötigt wird. Die eierlegende Wollmilchsau wird es aber nicht geben können. Wohnraum in Darmstadt ist knapp und damit scheiden innenstadtnahe Lösungen, die aus betrieblicher Sicht mit kurzen Ausrückwegen sinnvoll wären, praktisch komplett aus. Damit bleiben im wesentlichen nur periphere Standorte übrig.

Durchaus im Zusammenhang mit dem angedachten Standort des neuen Btf. haben die Heag und die Stadt Darmstadt Ende Mai die Erstellung einer Machbarkeitsstudie für eine Straßenbahnverlängerung von Arheilgen nach Wixhausen (mit Untersuchung unterschiedlicher Linienführungen im Stadtteil) ausgeschrieben. Deren Ergebnis soll Anfang kommenden Jahres vorliegen.

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ST 14-Tw 0786 mit Bw 9453 befährt am ersten Betriebstag (30.8.2021) die neuen Weichen zum künftigen Abzweig zwischen Arheilgen und Kranichstein, die gerade rechtzeitig erst zwei Tage zuvor eingesetzt und einbetoniert wurden. Zeitgleich ging die Strecke nach Kranichstein außer Betrieb, um hier in den nächsten Wochen die Gegenstücke einzusetzen und (im Vordergrund rechts sichtbar) die bisherigen Gleisbögen zu erneuern.

Neubaustrecke Lichtwiese: Der Gleisbau ist bis Anfang September noch nicht vollständig abgeschlossen. Derzeit fehlen noch etwa 50 Meter im Bereich des eingleisigen Abschnitts bis und inklusive der beiden Einfahrweichen in die Wendeschleife. Im Bereich der Endstation wurde ein Großteil des Haltestellenmobiliars aufgebaut und auch das Verlegen der Fahrleitung schreitet voran. So ist inzwischen auch das Gleisdreieck mit dem Anschluß an das Bestandsnetz vollständig überspannt. Soweit sich der Baufortschritt zum Redaktionsschluß darstellt, dürften aber keine größeren Überraschungen mehr auftauchen und ungeplante Änderungen und Zeitverzögerungen zur Folge haben. Einer Aufnahme des Betriebs zum Fahrplanwechsel im Dezember wird daher wohl nichts im Wege stehen.

Neues Gleisdreieck Arheilgen/Kranichstein: In den Sommerferien wurden vom 17.7. bis zum 29.8.2021 die neuen Weichen für die künftige Verbindung der beiden nördlichen Stadtteile auf dem Arheilger Ast eingebaut. Während der Bauphase fuhren die SL 6/7/8 von der Innenstadt kommend ab Rhönring nach Kranichstein, zeitgleich wurde in diesem Bereich die SL 4/5 je nach Tageszeit ausgedünnt. Nach Arheilgen fuhren Busse. Anders als bei früheren Ersatzverkehren fuhr der SEV jedoch nicht bereits ab Luisenplatz, sondern nur zwischen Meßplatz, Nordbad und Arheilgen. In der Bauzeit wurde auch an einigen Stellen in Arheilgen an den Gleisen gearbeitet.

Die Bauphase wurde erst "kurz vor knapp" fertiggestellt, so wurden die neuen Gleisstücke erst am Wochenende vor der Wiederinbetriebnahme eingebaut und einbetoniert. Seit dem 30.8.2021 fahren die Straßenbahnen wieder nach Arheilgen, dafür ist nun bis vsl. 8.10. die Strecke nach Kranichstein außer Betrieb. Hier werden nun die Weichen auf der Kranichsteiner Seite des Gleisdreiecks eingesetzt und zeitgleich die Bögen des bisherigen Schenkels ausgetauscht. Zugleich finden weitere Arbeiten auf der Kranichsteiner Strecke statt, so erhält z. B. der Gleisbereich der Hst. Nordbad eine Pflasterung. Die Bahnen der SL 4 und 5 fahren vom Bahnhof bzw. Griesheim kommend bis zum Rhönring und dann weiter bis zur Gleisschleife Merck/Maulbeerallee. Zwischen Luisenplatz und Merck sind die Bahnen jeweils als SL 8 bis zum Luisenplatz oder zur Maulbeerallee beschildert und in den elektronischen Fahrplanmedien auch als getrennte Fahrten ausgewiesen. Dies hat dann zur Folge, daß die Auskunft keine durchgehenden Fahrten z. B. zwischen den Hst. Rhönring und Hbf. anzeigt, sondern Fahrgäste grundsätzlich zum Umsteigen am Luisenplatz z. T. mit Wartezeiten von sieben Minuten auffordert, obwohl sie eigentlich in der gleichen Straßenbahn einfach weiterfahren könnten. Auch der SEV nach Kranichstein startet jetzt wieder am Luisenplatz, muß aber einen größeren Umweg durch das Martinsviertel nehmen, bis er ab Meßplatz die Haltestellen Richtung Kranichstein bedienen kann.

Bus Neufahrzeuge: Ende August sind 24 eCitaro, davon 11 Standard- und 13 Gelenkbusse in Betrieb gegangen.

Mathildenhöhe: Mit der Ernennung der Mathildenhöhe und der zugehörigen Künstlerkolonie zum Unesco-Welterbe Ende Juli wurde eine neue, kostenlose Shuttlebuslinie eingerichtet. Sie fährt vorerst zwischen 11 und 17 Uhr im 30-Min-Takt zwischen Kongreßzentrum, Ostbahnhof und der Mathildenhöhe.


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21.03.2022