Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Defizit gesunken/Bauprojekte: 2006 hat sich das Betriebsergebnis um gut 10% verbessert. Der Verlust betrug demnach nur noch 20,4 Mio EUR. Dazu beigetragen haben, so der Verkehrsbetrieb, auch Leistungsausweitungen und eine bessere Effizienz. Daneben wurden 2006 34 Mio EUR und 2007 23 Mio EUR in neue Fahrzeuge und die Verbesserung der Infrastruktur investiert. Den Löwenanteil macht hierbei die Beschaffung der 18 neuen Triebwagen aus, für die es seitens des Landes keine Zuschüsse mehr gab. Ebenso stand als großes Projekt die Erneuerung der Gleisanlagen zwischen Luisenplatz und Willy-Brandt-Platz an. In diesem Herbst wird hier noch die Fahrleitung erneuert.

Größere Baumaßnahmen stehen 2007 nicht mehr an, geplant ist noch ein Gleisaustausch in Griesheim im Bereich zwischen Wagenhalle und Kantstraße. Für die kommenden Jahre ist als große Investition zum einen der Umbau des Willy-Brandt-Platzes vorgesehen, als auch anschließend die Erneuerung der Gleisanlagen in der Bismarckstraße Richtung Hbf. für die SL 3, wobei man hier zugleich auch einen abgetrennten Gleiskörper für Busse und Bahnen anlegen möchte. Davon unabhängig stehen noch an ein Umbau der Endstation Griesheim/Platz Bar-le-Duc mit einem Überholgleis, die Streckenverlängerung in Alsbach zur Melibokusschule an, sowie das bereits begonnene Projekt zweigleisiger Ausbau in Arheilgen mit anschließender Verlängerung an den Ortsrand.

[Bild]
Langsam heißt es auch Abschied nehmen von den sechs Fahrzeugen der Serie ST 11. Am 10.8.2007 ist Tw 8213 mit Bw 9453 am Rhönring unterwegs. Mit der Außerbetriebnahme der ST 10 und 11 werden auch die Rollbänder in Darmstadt Geschichte sein.

Straßenbahn Wagenpark: Angeliefert wurden die beiden ST 14 0784 am 6.7. und 0785 am 25.7.2007. Mit Ausnahme von 0785 sind alle Fahrzeuge im Linieneinsatz. Seit Anfang August sind die Triebwagen zunächst auch auf der SL 9 unterwegs, einige Zeit später auch auf der SL 4/5 und damit im gesamten Streckennetz.

Nach wie vor steht ein Termin für die Abgabe der ST 10 und 11 nach Iasi nicht fest. Der Einsatz der ST 10 ist inzwischen weitgehend heruntergefahren (meist nur noch ein oder zwei Tw), es gibt bereits Tage, an denen kein Fahrzeug der 76er-Serie im Linieneinsatz ist. Die ST 11 werden hingegen noch täglich gebraucht und nach Verfügbarkeit auch eingesetzt.

Nach der begonnenen Anpassung der Beiwagen an die neuen Triebwagen wird seit kurzem auch an der Umstellung der IBIS-Geräte (z. B. Änderung auf Digitalfunk) in den ST 13 gearbeitet. Zum Redaktionsschluß war ST 13-Tw 9866 umgestellt und auch wieder mit den umgebauten SB 9-Beiwagen kuppelbar.

Fahrplan: Mit Beginn des neuen Schuljahres am 20.8.2007 wird auf der SL 3 zwischen 6.30 Uhr und 9 Uhr, sowie zwischen 12 und 14 Uhr ein 7,5-Min-Takt gefahren. Dafür entfallen alle Einsatzfahrten, mit Ausnahme eines E-Zugs 7.16 Uhr ab Merck. Die Maßnahme ist als Vorgriff auf die Außerbetriebnahme der ST 10 zu verstehen, da ein Solo-8x-Tw weniger Kapazität bietet als bisher ein ST 10 mit Beiwagen. Ein Beiwagenbetrieb mit den Achtachsern ist wegen diverser zu kurzer Haltestellen im Regelfall nicht möglich. Die Zwischenkurse, die vom Btf. Frankenstein eingesetzt werden, werden zwischen Eberstadt und dem Hauptbahnhof als zusätzliches Angebot der SL 1 gefahren.

Streckenausbau Arheilgen: Mit einem kleinen Fest am 18.8.2007 feierte die Stadt das Ende des ersten Bauabschnitts. Zwischen dem Ortseingang und der Grillparzerstraße sind beide Gleise verlegt und eingepflastert bzw. geteert. Auch die Hst. Im Fiedlersee ist bereits in Grundzügen wieder angelegt. Da es im Bereich der Hst. Grundstückszufahrten gibt, konnte sie nur teilweise mit Hochbordstein ausgestattet werden. Im Juli fanden Tiefbauarbeiten im Bereich der Endschleife statt, dabei wurde zeitweilig der Autoverkehr durch die Schleife umgeleitet. Im Rahmen dieser Baumaßnahme wurde nun doch die zunächst erhaltene Fahrleitung in der Schleife Hofgasse abgebaut. Die eigentlichen Bauarbeiten haben nun den Abschnitt zwischen Grillparzerstraße und der Hst. Fuchsstraße erreicht.

Von der Gleisbaufirma wird inzwischen auch wieder der bereits beim Bau der Kranichsteiner Strecke verwendete ex-OEG-Güterwagen 714 eingesetzt.


(Zurück zur vorigen Seite)

25.12.2007