Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: Der Datterich-Expreß ist nach Renovierungsarbeiten und einem Redesign seit Anfang April wieder im Einsatz; zunächst zweiteilig mit ST 6-Tw 12 und SB 6-Bw 197. Der mittlere Bw 184 wird vsl. im Mai fertiggestellt. Kurz nach der Wiederinbetriebnahme setzte ein Motorschaden den Tw 12 jedoch kurzzeitig wieder außer Gefecht.

Der knappe Wagenpark hat weiterhin Auswirkungen auf den Betriebseinsatz. ST 10-Tw 7608 kann derzeit fast werktäglich im morgendlichen Berufsverkehr angetroffen werden.

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Regelmäßig kommt derzeit der Museums-Tw 7608 im Linienverkehr zum Einsatz. Am 25.1.2013 ist das Fahrzeug auf der SL 2 im Einsatz und verläßt gerade den Luisenplatz. Im Hintergrund wartet ein Capacity-Gelenkbus auf der OL H den Fahrgastwechsel ab.

Streckennetz: Mit der Eröffnung des neuen Hörsaalzentrums im TU-Bereich Lichtwiese hat sich die Fahrgastsituation auf der Buslinie dorthin noch einmal verschärft. Seit dem 15.4. verkehrt zusätzlich zur OL K (Plankurse und Verstärkerfahrten) nun eine weitere neue Linie KU. Diese verkehrt zwischen Schloß und Roßdörfer Platz über die Alexanderstraße, um den Innenstadtbereich der Hochschule anzubinden und wird aus Bussen der Linie 5515/5516 von bzw. nach Weiterstadt gebildet. Das eigentliche Problem ergibt sich jedoch hinter dem Roßdörfer Platz im Woogsviertel: Die Roßdörfer Straße ist nicht für eine solche Zahl von Busfahrten ausgelegt und zudem ist eine weitere Zunahme der Fahrgastzahlen zu erwarten, denn der TU-Bereich Lichtwiese wird durch die Umsiedlung weiterer Institute weiter wachsen.

Eine schon länger angedachte Anbindung der Lichtwiese per Straßenbahn rückt daher jetzt in greifbare Nähe, wobei sich die übliche Frage stellt, warum erst jetzt. Denn der Bau des Hörsaalzentrums und die Verdichtung des Areals ist nicht plötzlich vom Himmel gefallen, sondern schon seit längerer Zeit geplant. Allerdings stand die TU selbst lange Zeit einer Straßenbahn nicht wirklich positiv gegenüber.

Eine Machbarkeitsstudie der Stadt Darmstadt ist in Arbeit und das Ergebnis wird in Kürze erwartet. Nach Aussage der Verkehrsdezernentin sei die Frage nicht mehr, ob es eine Straßenbahnlösung geben wird, sondern nur noch, welche Streckenführung ausgewählt wird. Zur Auswahl stehen (neben Detailvarianten der Wendeschleife Lichtwiese) eine kürzere Strecke durch den Lichtwiesenweg - sie zweigt an der Hst. Hochschulstadion von der Strecke der SL 2/9 ab - oder eine längere Strecke durch die Roßdörfer Straße, die am Roßdörfer Platz vom Bestandsnetz abzweigen würde. Erstgenannte Strecke hätte den Vorteil, schnell realisiert werden zu können und aufgrund fehlender Bebauung sind wenige Widersprüche zu erwarten. Die zweite Variante hätte den Vorteil, auf die Buslinie K verzichten zu können, da sie auch das Wohngebiet anbindet.

Über die weiteren Neubauplanungen ist derzeit nicht viel zu hören. Von allen Projekten hat, neben der o. g. Planung, die Verlängerung der SL 3 in das ehemalige amerikanische Kasernengelände südlich der Lichtenbergschule das größte Potential. Nach wie vor streiten sich jedoch die Stadt Darmstadt und der Bund über die Rückgabekonditionen der Liegenschaften.

Umbau der Bismarckstraße: Das Renovierungsprojekt wird vsl. Anfang Juni starten. Bis 2015 ist die Bismarckstraße dann nicht für Straßenbahnen befahrbar. Die SL 3 wird in dieser Zeit über die Rheinstraße geführt. Für die vielen Buslinien (OL K, Regionalverkehr) wird es entsprechend der Bauabschnitte verschiedene Umleitungen geben.

Neubau der Brücke Rheinstraße/A5: Die Autobahnbrücke zwischen Darmstadt und Griesheim muß komplett abgerissen und neu gebaut werden. Während der Bauzeit wird der Straßenbahnverkehr über eine Hilfsbrücke geführt. Die ursprünglich vorgesehene Sperrzeit konnte nun aber deutlich verkürzt werden und beschränkt sich weitgehend auf die Herstellung der Anbindung zwischen Bestandsstrecke und der noch zu errichtenden Hilfsbrücke. Diese Arbeiten werden vsl. im Bereich der Herbstferien erfolgen.

Betrieb: Im März wurden nördlich der Hst. Wartehalle in Eberstadt zwei Bauweichenpaare eingebaut. Sie werden für den letzten Bauabschnitt der Gleissanierung im Eberstädter Norden benötigt. Seit dem 2.4. wird der Abschnitt zwischen den Bauweichen nördlich der Katharinenstraße bis zum Gleiswechsel südlich der genannten Haltestelle erneuert. Zunächst wurde das stadteinwärtsführende Gleis ersetzt, Ende April konnte die Baustelle mit dem Gleis in der Gegenrichtung fortgesetzt werden. Anschließend folgt der Restabschnitt bis zur Einmündung der Hagenstraße. Im kommenden Jahr werden dann die Bauweichen und die bisherigen Gleiswechsel ausgebaut. Dann sind etwa 2 km Strecke durchgehend als Rasengleis in Betrieb. Die Hst. Katharinenstraße ist derzeit außer Betrieb, sie wird ebenso wie die Hst. Carl-Ulrich-Straße und Von-Ketteler-Straße Niederflurbahnsteige erhalten.

Im Zusammenhang mit den Bauarbeiten entgleiste am Nachmittag des 22.4. ST 13-Tw 9861 mit dem vorderen Drehgestell auf der Weiche südlich der Katharinenstraße. Zu vermuten ist, daß die Rückfallweiche nicht komplett in die Endlage gekommen ist.


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23.12.2013