Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: ST 14-Tw 0776 hat eine neue Vollwerbung in hellblau und orange für den örtlichen Energieversorger Entega erhalten. Ebenfalls wurde damit SB 9-Bw 9439 ausgestattet. Tw 0781 und Bw 9438 sind aber bislang weiterhin mit der alten Entega-Vollwerbung unterwegs.

Bismarckstraße: Nach einer aktuellen Pressemitteilung der Heag sollte der Gleisbau in der Bismarckstraße Anfang März beginnen. Davon war aber bis zum Redaktionsschluß nichts zu sehen. Auch ein dort genannter Termin zur Wiedereinrichtung einer Einbahnstraßenregelung Ende Februar ist inzwischen obsolet. Im Rahmen weiterer Baumaßnahmen auf dem eigentlich nicht betroffenen Teil der östlichen Bismarckstraße wurden zwischenzeitlich auf Teilen der Gleisanlage das Pflaster durch eine Asphaltdecke ersetzt und der (schon jahrelang verschlossene) Gleiswechsel Kasinostraße ausgebaut.

Gleisschleife Merck: Seit Ende Januar wird die Gleisanlage der Gleisschleife Merck erneuert. Die Maßnahme ist zum Redaktionsschluß noch nicht abgeschlossen. Vor der Schleife wurde in der fahrplanfreien Nachtpause der Gleiswechsel ausgebaut. In der Schleife selbst ist das bisherige zusätzliche Stumpfabstellgleis entfallen.

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Am 20.2.2015 ist ST 14-Tw 0776 mit der neuen Entega-Vollwerbung vor der Kranichsteiner Hochhauskulisse unterwegs in Richtung Innenstadt.

Neubaustrecke Lichtwiese: Stadt Darmstadt und Heag haben nun einen Vertrag zur Umsetzung der Planung geschlossen. Damit ist der Bau der Strecke zwar nicht in trockenen Tüchern, weil u. a. die Stadtverordneten die eigentliche Planung und den Bau noch absegnen müssen, dies dürfte aber nur noch eine Formsache sein. Für die 1,35 km lange Strecke fallen demnach Baukosten von 8,32 Mio EUR an, wovon vsl. zwei Drittel noch über GVFG-Mittel finanziert werden können. Die Betriebskosten würden jährlich bei 650.000 EUR liegen, davon könnten aber bis zu 200.000 EUR durch den reduzierten Busverkehr eingespart werden. Wenn Planfeststellung und Bau ohne Verzögerung abliefen, könnte die Strecke Ende 2017 in Betrieb gehen.

Die Strecke selbst zweigt an der Hst. Hochschulstadion (ehemals Jahnstraße) mit einem Gleisdreieck ab und führt dann über den gesamten Verlauf fast schnurgerade nach Osten entlang des Lichtwiesenwegs, um dann nördlich der Mensa vorbeizuführen und innerhalb der Blockumfahrt Franziska-Braun-/Otto-Berndt-Straße zu enden. Dort befindet sich auch die jetzige Endstation der OL K und KU.

Als Betriebskonzept ist vorgesehen, die Endstation der SL 2 vom Böllenfalltor zur Lichtwiese umzulegen. Einen täglichen Straßenbahnbetrieb soll es allerdings nicht geben, nach Gutachten würde nur ein Werktagsbetrieb bis etwa 21 Uhr sinnvoll sein. Außerhalb der Betriebszeiten wird die Anbindung weiterhin nur durch die OL K sichergestellt. Die genaue Lage der Wendeschleife und der Haltestelle muß noch geklärt werden, ebenso, ob eine zweite Haltestelle eingerichtet wird. Insgesamt sind die Betriebszeiten und die Strecke als typisch Darmstädter Provisorium zu sehen, das nicht zuende gedacht wurde. So befindet sich wenige Meter weiter östlich der erst vor einigen Jahren eingerichtete Haltepunkt Lichtwiese an der Odenwaldbahn, der so als idealer Umsteigepunkt dienen und den Ostbahnhof mit reinem Busverkehr entlasten könnte.

Fahrleitungsneubau: Der Fahrdraht in der Rheinstraße soll zwischen Mozartturm und Luisenplatz auf 1,6 km Länge ersetzt werden. Dabei plant die Heag eine Umstellung vom bisherigen Einfachfahrdraht auf Hochkettenfahrleitung. Kurz nach Veröffentlichung des Planfeststellungsverfahrens regt sich aber erheblicher Widerstand gegen die Planung, da sich zum einen der geplante Mastenwald als städtebauliche Katastrophe erweist, wie auch schon zuvor in der Innenstadt diverse Wandbefestigungen auf Masten umgestellt wurden und andererseits diverse Masten erhebliche Eingriffe in die Infrastruktur von Radfahrern und Fußgängern bedeuten - anders gesagt, sie würden mitten im Weg stehen. Auch die Stadtoberen zeigten sich von der Planung überrascht und kündigten Einsprüche an.

Unbestritten ist, daß eine Verstärkung der Stromversorgung notwendig ist. Am Rande ließ der Betrieb verlauten, daß wegen akuter Netzprobleme die Leistungsaufnahme der neuesten Triebwagen von 1100 auf 800 Ampere beschränkt worden sei. Für die geplante Neubeschaffung von künftigen Fahrzeugen sei sogar ein Oberstrom von 1300 A vorgesehen. Ob allerdings der Umbau in der geplanten Form stattfinden muß, sei dahingestellt. Während sich französische Straßenbahnbetriebe Gedanken darüber machen, wie deren Einrichtungen möglichst geringe Eingriffe in das Stadtbild erfordern, wurde hier seitens der Heag wieder einmal einer typisch deutschen Lösung (funktional, aber potthäßlich) Vorzug gegeben.

Betrieb: Ein tödlicher Unfall am Vormittag des 15.1.2015 hat wieder einmal die Diskussion über Absperrung der Kupplungsübergänge angeheizt. Zwei Jugendliche waren auf dem Luisenplatz offensichtlich aus Leichtsinn über die Kupplung zwischen Trieb- und Beiwagen gestiegen, einer geriet aber beim Anfahren des Zugs unter das Fahrzeug.

Am 15.2.2015 fand in Arheilgen ein Fastnachtsumzug statt. Da die Gleisschleife Merck wegen Umbauarbeiten nicht benutzbar war, mußte bereits ab Luisenplatz die SL 7/8 im SEV gefahren werden, der von 12 bis 17 Uhr dauerte. Wegen der Sperrung der Arheilger Innenstadt wurden die Busse ab Merck über die B3 zum Dreieichweg umgeleitet, mit einem Halt am Arheilger Bahnhof. Zusätzlichen Andrang gab es durch ein Fußballspiel des SV 98, so daß der gesamte Abbringerverkehr Richtung Arheilgen nur mit Bussen erfolgen konnte.

Wegen Kanalarbeiten wurde die SL 3 am 21.2. komplett im SEV betrieben.


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03.05.2016