Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: Am 18.1.2007 wurde der erste von 18 neuen Niederflurtriebwagen angeliefert und im Btf. Böllenfalltor abgeladen. Mit der Auslieferung der als ST 14 bezeichneten Serie werden im Laufe des Jahres die Fahrzeuge der Serien ST 10 und 11 ausgemustert, von jeder Bauserie wird ein Fahrzeug als Museumswagen erhalten bleiben. Durch die neuen Triebwagen wird die Kapazität erhöht (Ersatz der letzten 6x-Tw durch 8x-Tw) und der Wagenpark um vier Fahrzeuge auf dann insgesamt 48 Triebwagen aufgestockt. Für den mechanischen Teil der Neufahrzeuge zeichnet Alstom in Salzgitter (LHB) verantwortlich, für den elektrischen Teil Bombardier. Äußerlich unterscheiden sich die Triebwagen nur wenig von den bisherigen Fahrzeugen. Auffälligste Merkmale sind die bereits aus Gera bekannte etwas rundere Frontschürze, die geänderten Scheinwerfer, sowie Reflektoren über die gesamte Wagenseite. Im Innenraum fallen diverse Änderungen auf. Die Fahrerkabine ist nun geräumiger, sie verfügt über ein Schiebefenster und eine leicht geänderte Türkonstruktion. Fahrgästen dürfte die Klimaanlage auffallen, eine mechanisch klappbare Rollstuhlrampe an der zweiten Tür, das Infotainment-System mit je zwei Monitoren im A- und B-Teil, der Platz für einen Fahrkartenautomaten hinter der zweiten Tür, sowie ein dritter Kinderwagenstellplatz an der Tür im C-Teil.

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Am 18.1.2007 wird in der Abstellhalle des Btf. Böllenfalltor ST 14-Tw 0775 abgeladen. Mit der Neugestaltung der Frontpartie wurde auch die Farbgebung in diesem Bereich leicht verändert, so daß vorne nur noch weiß und blau zu finden sind.

Kurz nach der Anlieferungen begannen die Probefahrten mit Tw 0775. Am 8.2.2007 wurde Tw 0776 angeliefert, Tw 0777 wird vsl. in der zweiten Märzwoche eintreffen. Die Inbetriebnahme ist für den 23.3.2007 vorgesehen. An diesem Tag soll ein Wagen am Schloß der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

Die 18 Triebwagen kosten insgesamt 39 Mio EUR. Dank der hessischen ÖPNV-Politik mußte der Einkauf komplett ohne Zuschüsse des Landes durch die HEAG mobilo selbst finanziert werden.

Im Rahmen der Inbetriebnahmearbeiten hat SB 9-Bw 9445 als erster Beiwagen die neuen LED-Zielanzeigen erhalten. Er kommt derzeit ausschließlich hinter Tw 0775 zum Einsatz, während mit Tw 0776 Soloprobefahrten durchgeführt werden.

Mit der kommenden Abstellung der Altfahrzeuge wurde auf diesen bereits mit der Entfernung der bisherigen Werbungen begonnen.

Streckenausbau Arheilgen: Im Januar begannen die Bauarbeiten im bisherigen Straßenbereich im südlichen Arheilgen. Der SEV-Verkehr mußte daher zeitweilig zusätzlich durch Seitenstraßen umgeleitet werden. Neue Gleise wurden bereits angeliefert und bislang vor dem Ortseingang deponiert.

Betrieb: Am Vormittag des 12.1.2007 beschädigte ein LKW durch einen nicht eingefahrenen Ausleger die Fahrleitung der SL 3 im Bereich Bismarckstraße/Mainzer Straße so sehr, daß sie teilweise komplett getauscht werden mußte. Bis zum 15.1.2007 verkehrte die SL 3 zwischen Luisenplatz und Hbf ersatzweise über die Rheinstraße.

Kaum Beeinträchtigungen auf den Betrieb hatte der Orkan Kyrill am 18.1.2007. Die Straßenbahnen und Buslinien verkehrten planmäßig. Lediglich die OL F zwischen Regerweg und Oberwaldhaus und die OL O zwischen Ernsthofen und Brandau mußten wegen umgestürzter Bäume eingestellt werden.

Bus Neufahrzeuge: Im Januar erhielt der Verkehrsbetrieb 14 neue Busse von Volvo, davon fünf Gelenk-, vier Standard-, vier sog. Low-Entry-Busse und einen Midibus. Die Fahrzeuge sind erstmals in den neuen Firmenfarben weiß/blau/gelb lackiert. Die Busse erfüllen die Euro-5-Norm, neun Fahrzeuge sogar die EEV-Norm. Der erste Betriebseinsatz endete jedoch in einem Fiasko. Zum 1.2.2007 wurden die Gelenkbusse auf der OL H eingesetzt. Bereits gegen Mittag hatten sich jedoch wegen defekter Türen, nicht funktionierender Vorrangschaltungen etc. die Verspätungen auf teilweise bis zu 30 min hochgeschaukelt, so daß sämtliche Fahrzeuge aus dem Betrieb gezogen wurden. Erst eine Woche später wurde nach und nach wieder der Betrieb mit den Neuwagen aufgenommen.

Mit den Neufahrzeugen wird auch der Verkauf beim Fahrer wieder eingeführt, der bereits zu ersten zusätzlichen Verspätungen aufgrund längerer Haltestellenaufenthalte führte. Ebenso trägt das Fahrpersonal auf der OL H wieder Dienstkleidung.


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25.12.2007