Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: Bei SB 9-Bw 9448 wurde im August die Eigenvollwerbung für 100 Jahre Heag gelöscht.

Bismarckstraße: Der Gleisbau in der Bismarckstraße läßt weiterhin auf sich warten. An einigen Stellen ist allerdings der Untergrund jetzt soweit mit Betonplatten hergerichtet worden, daß der Gleisbau beginnen kann. Gegenüber der ursprünglichen Aussage "Gleisverlegung zweites Halbjahr 2014" beträgt der (offiziell nicht bestätigte) Verzug damit schon fast ein ganzes Jahr.

Bauarbeiten Eberstadt: Mit Beginn der Sommerferien wurde der Straßenbahnbetrieb auf den SL 1, 6, 7 und 8 zwischen der Innenstadt und Alsbach eingestellt, um mehrere Baumaßnahmen durchführen zu können. Da während der Bauphase der Btf. Frankenstein vom Netz abgetrennt war, mußten alle benötigten Fahrzeuge im Btf. Böllenfalltor untergebracht werden. Wegen der dort beschränkten Abstellkapazitäten wurde für das Restnetz vielfach auf den Einsatz von Beiwagen verzichtet, um mehr Platz für Triebwagen zu haben. Ebenso wurden als Betriebsreserve drei Triebwagen in der für Museumswagen vorgesehenen Abstellhalle in Kranichstein hinterstellt. Dazu wurden von dort mehrere Museumswagen in den Btf. Frankenstein überführt und nach Ende der Sommerferien wieder nach Kranichstein zurückgefahren.

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Am zweiten Tag nach der Wiederinbetriebnahme der Eberstädter Strecke ist ST 13-Tw 9857 mit SB 9-Bw 9437 im Bereich der unfertigen Hst. Friedrich-Ebert-Straße unterwegs. Während der Bahnsteig rechts stadteinwärts am bisherigen Platz wieder entsteht, ist der Haltepunkt Richtung Eberstadt ein Neubau, der nun hinter der Einmündung der Querstraße liegt.

Während der Sperrung wurden die verbliebenen alten Gleisabschnitte im nördlichen Eberstadt erneuert und nach einer Grundsanierung des Untergrunds durch Rasengleis ersetzt. Dabei handelt es sich um die Abschnitte, die bei den letzten Bauarbeiten noch mit (Bau-)Weichen versehen waren und einen eingleisigen Betrieb ermöglichten. Gegenüber dem früheren Zustand mit mehreren fest eingebauten Gleiswechseln ist der gesamte Streckenabschnitt in Eberstadt nun weichenlos.

Ebenso wurden Teile der Fahrleitungsanlagen vor und im Btf. Frankenstein erneuert. Außerdem wurde bei drei weiteren Haltestellen mit dem Umbau auf Niederflurbahnsteige begonnen: Landskronstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Bickenbacher Straße in Jugenheim. Lediglich die letztgenannte Haltestelle konnte bis zum Ende der Sommerferien fertiggestellt werden, bei den anderen Hst. läuft der Umbau unter rollendem Rad weiter. Bis zum Abschluß der Arbeiten halten die Straßenbahnen an Behelfsbahnsteigen. Danach sind dann 115 der 162 Straßenbahnhaltestellen im Netz barrierefrei erreichbar.

Mit Betriebsbeginn am 25.7. (Sa) bis einschließlich 6.9.2015 wurden die SL 1 und 6 komplett eingestellt. Die SL 7 verkehrte nur zwischen der Schloßschleife, Luisenplatz und Arheilgen, Mo-Fr tagsüber alle 10 Minuten, sonst wie üblich alle 15 bzw. im Spätverkehr 30 Minuten. Zwischen Luisenplatz und Alsbach verkehrten SEV-Busse, auch vom Tochterunternehmen NVS, sowie Busse der Firmen Winzenhöler und Stadt-Land-Bus. Wegen des Fahrgastaufkommens wurde trotz Ferien Mo-Fr tagsüber zwischen Luisenplatz und Eberstadt alle 5 Minuten gefahren, samstags alle 10 Minuten. Der Streckenast nach Alsbach wurde Mo-Fr alle 10, samstags alle 20 und sonntags (wie üblich) alle 30 Minuten bedient.

Die Abnahme der neuen Gleisanlagen erfolgte am 4.9., so daß bereits ab dem Nachmittag mit dem Austausch der bislang in Eberstadt abgestellten Fahrzeuge zum Böllenfalltor begonnen werden konnte. Ebenfalls konnte am 6.9. der Dampfzug die Gleise für Überführungsfahrten in die Innenstadt und den Planbetrieb nach Griesheim nutzen. Der Planbetrieb startete wieder am 7.9.2015.

Betrieb: Wegen dringender Tiefbauarbeiten im Gleisbereich in Griesheim endeten die SL 4 und 9 vom 23. bis 25.7.2015 bereits an der Wagenhalle. Der Restabschnitt zum Platz Bar-le-Duc wurde im 15-Min-Takt mit Bussen bedient.

Seit Beginn der Fußballsaison wird ein neues Betriebskonzept für die An- und Abreise der Besucher im Böllenfalltorstadion gefahren, was z. T. auch auf Anforderungen der Sicherheitskräfte beruht. Zur Anreise wird wie bisher vor Spielstart die SL 2 zwischen Hbf. und Böllenfalltor eingesetzt, so daß sich ab der Berliner Allee mit der SL 9 ein 7,5-Min-Takt ergibt. Zusätzlich fahren einzelne Sonderzüge aus Eberstadt (nicht während der o. g. Bauarbeiten), Arheilgen und Kranichstein ans Böllenfalltor.

Nach Spielende verkehrt nunmehr ausschließlich (neben der planmäßigen SL 9) die SL 2 zum Hbf., die bisherigen Einsatzzüge in die Stadtteile entfallen. Ebenso werden keine Busse mehr eingesetzt. Polizeiseitig wird die parallele Nieder-Ramstädter-Straße am Stadion für den Autoverkehr gesperrt, um mögliche Unfälle mit achtlos über die Straße zu den Bahnen laufenden Fans zu vermeiden. Aus Rückstaugründen und wegen der Enge des Bahnsteigs müssen die Bahnen im Bereich der "normal" gepflasterten Haltenstellenverlängerung Steinberg halten und dürfen nicht den Teil mit Niederflurbahnsteig nutzen. Ob sich das Konzept bewährt, muß sich erst noch zeigen, da während der ersten beiden Heimspiele bedingt durch die Eberstädter Baustelle nicht der volle Wagenpark zur Verfügung stand und es dadurch zeitweise Probleme mit dem Fahrgastandrang gab.

Bus Airliner: Die Flughafenbuslinie wird zum Fahrplanwechsel im Dezember wieder vom Hbf. in die Innenstadt zum Luisenplatz und dem Kongreßzentrum verlängert. Die Mehrkosten von 100.000 EUR im Jahr teilen sich (mit 40.000 EUR) TU Darmstadt, das am Kongreßzentrum ansässige Welcome Hotel, Darmstadt Marketing und der Rest die Stadt Darmstadt. Letzteres ist insofern kritisch zu sehen, da der Airliner nicht zum regulären RMV-Tarif, sondern nur mit Zuschlägen benutzbar ist und damit die Stadt Zuschüsse für ein nicht allgemein benutzbares ÖPNV-Angebot gibt.


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03.05.2016