Neues von der Straßenbahn Darmstadt


Straßenbahn Wagenpark: Im April erhielt ST 14-Tw 0779 eine Vollwerbung für "100 Jahre Sport Hübner", als Farben dominieren weiß, blau und rot.

Am 23.4.2012 wurde ST 6-Tw 12 (Partywagen Datterich-Expreß) per Tieflader nach Gera gebracht. In der dortigen Werkstatt werden diverse Arbeiten zur Modernisierung des Fahrzeugs vorgenommen.

Aus Augsburg wurden zwei M8C-Triebwagen übernommen. Am Abend des 3.4.2012 traf Tw 8011 ein, am 12.4. Tw 8001. Zunächst soll ein Fahrzeug als Arbeitswagen (Ersatz für ST 6-Tw 11) hergerichtet werden.

Neubauplanungen: Wieder einmal wird eine Straßenbahnstrecke in den Ostkreis - Anbindung der Gemeinden Roßdorf und ggf. Groß-Zimmern - untersucht. Das Ergebnis des Gutachtens soll gegen Jahresende präsentiert werden. Daß die genannten Gemeinden per Schiene angebunden werden sollen ist weitgehend unstrittig. Roßdorf wehrte sich jedoch bislang mit allerlei Argumenten gegen eine Anbindung, wahlweise, daß der Ortskern zu eng/zu steil sei oder Alternativtrassen z. B. auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke zu sehr am Ortsrand lägen. Zudem hat man taktisch geschickt im Bereich des Roßdörfer Bahnhofs schon vor Jahren ein Seniorenwohnheim direkt auf die Trasse gesetzt.

Aufgrund der Gegebenheiten hatte man sich in der Vergangenheit mehrfach mit einer "Optimierung" des Busverkehrs über die Runden retten können. Welche Dimensionen dieser Verkehr inzwischen angenommen hat, zeigt ein einfacher Blick in den Fahrplan. Im morgendlichen Berufsverkehr rollen die Busse teilweise im Minutenabstand von der B26 am Darmstädter Ostbahnhof in die Stadt hinein.

Nun allerdings kommt etwas Bewegung in die Sache, da das Regierungspräsidium unmißverständlich klar gemacht hat, daß es aufgrund diverser Gefahrensituationen auf dem Luisenplatz und dem anschließenden Willy-Brandt-Platz diese Fahrtenzahlen nicht mehr akzeptieren wird. So scheinen nun die Voraussetzungen für die Bahnverbindungen besser zu sein als bei früheren Untersuchungen. Kritiker sehen allerdings ein Problem in der sehr einseitigen Aufgabenstellung für das Gutachten, da dieses eben nur Straßenbahnvarianten auslotet. So fordern diverse Verkehrsverbände schon seit Jahren eine systemoffene Prüfung, die z. B. auch eine Reaktivierung der Eisenbahnstrecke oder eine "Stadt-Land-Bahn" (beispielsweise als Mehrschienengleis in der Innenstadt) umfaßt. Sollte das Gutachten zum Jahresende wieder negativ zugunsten der Straßenbahn ausfallen, stünde der Kreis mit leeren Händen da und müßte dann komplett neu planen, was angesichts der unklaren künftigen GVFG-Fördermittelsituation einen erheblichen Zeitdruck schaffen wird. So sei es besser, gleich von Anfang an alle Varianten zu untersuchen, so daß am Ende auch ein bau- und förderfähiges Projekt entsteht. Für eine Eisenbahn- oder Stadtbahnstrecke spricht u. a., daß viele Pendler Ziele über Darmstadt hinaus (klassischerweise Frankfurt) haben oder beim Bau auf eine teure Brücke am Ostbahnhof verzichtet werden könnte, da Straßenbahnen als Neubau keine Eisenbahnen (hier: Odenwaldbahn) mehr höhengleich kreuzen dürfen.

Im Rahmen der Untersuchung werden auch Varianten untersucht, die Strecke nach Roßdorf nicht ab Ostbahnhof anzubinden, sondern ab dem TU-Campus Lichtwiese. In diesem Fall könnten zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden, denn der Universitätsbereich wird ebenfalls dringend an das Schienennetz angeschlossen werden müssen. Durch die ohnehin gestiegenen Studierendenzahlen und den Neubau eines weiteren Hörsaalzentrums ist die Anbindung per Bus (OL K) auf Dauer nicht mehr haltbar; schon jetzt verkehren zusätzliche Busse der OL 5515 aus Weiterstadt der Fa. HAV ab Luisenplatz weiter im Auftrag der Heag als Verstärker zur Lichtwiese. Mit diesem Trick konnte man zusätzliche Fahrten auf dem Luisenplatz (siehe RP-Anordnung oben) vermeiden. Die kürzeste Schienenanbindung der Lichtwiese würde dabei ein Abzweig von der SL 2/9 an der Hst. Hochschulstadion darstellen. Diese Strecke wiederum könnte von der Lichtwiese durch den Wald nach Roßdorf geführt werden.

Über die Weiterführung der SL 3 südlich der Endstation Lichtenbergschule in das ehemalige amerikanische Kasernengelände ist noch nicht entschieden worden. Zunächst einmal müssen sich die Stadt Darmstadt und die Immobilienverwertungsgesellschaft des Bundes über die Bebauung des Areals einigen.

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Während einer Probefahrt am 20.4.2012 wird der Dampfzug mit Lok 7 in Malchen von einem Planzug der SL 6, bestehend aus Tw 0792 und Bw 9425 überholt.

Baumaßnahmen: Für den Umbau des eigenen Gleiskörpers im Eberstädter Norden in ein Rasengleis haben weitere vorbereitende Maßnahmen stattgefunden. An den Wochenenden 21./22.4.2012, 28./29.4. (sowie angekündigt für den 5./6.5.) wurden die SL 7/8 zwischen Arheilgen und Eberstadt im SEV gefahren. Nördlich der Hst. Katharinenstraße, sowie im Bereich der Schillerstraße wurden weitere Baugleiswechsel eingebaut.

Seit dem 10.4. wird die Hst. Neues Rathaus in Seeheim (SL 6, 8) auf Niederflurbahnsteige umgebaut.

Aufgrund der starken Belastung der Rheinstraße wurden in den Osterferien mehrere Abschnitte saniert. Der vor einigen Jahren durchgeführte Versuch einer Betondecke mit Kunstfasern hat sich nicht bewährt. Zeitgleich mit den Maßnahmen mußten die Bordsteine der Niederflurhaltestelle Berliner Allee getauscht werden. Ebenfalls wurde der Zeitraum genutzt, um in Bessungen die Fahrleitung zu erneuern. Die Standorte der Masten wurden dabei gleich an die neue Gleislage angepaßt, die in den Sommerferien hergestellt werden soll. Vom 31.3. bis zum 15.4.2012 war die SL 1 eingestellt, die SL 3 verkehrte im SEV; der Abschnitt zwischen Luisenplatz und Hauptbahnhof wurde allerdings über die Rheinstraße geführt. Die SL 5 verkehrte nur zwischen Kranichstein und dem Luisenplatz und wendete dann durch die Schloßschleife. Die SL 9 verkehrte zwischen Böllenfalltor und Griesheim ersatzweise ab Luisenplatz über Bismarckstraße und Hauptbahnhof.


Arbeitsgemeinschaft Historische HEAG-Fahrzeuge e. V.

Bau der Wagenhalle in Kranichstein: Die Arbeiten im Außenbereich der neuen Halle sind weitgehend abgeschlossen. Im April wurde mit dem Aufbau der Fahrleitung im Hof begonnen.


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30.12.2012