Neues von der Straßenbahn Darmstadt


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Die neue Hst. Borsdorffstraße befindet sich noch teilweise im Niemandsland. Die Siedlung links besteht schon seit einigen Jahren (weswegen seinerzeit die OL H auch eine zeitaufwendige Umwegfahrt erhielt), rechts der Bahnstrecke stehen jedoch erst vereinzelt Häuser. Für die künftigen Anwohner ergibt sich so der Vorteil, daß die Straßenbahnanbindung bereits vor dem Einzug vorhanden ist - eine Neuigkeit für Darmstadt. Am 19.1.2004 ist ST 13-Tw 9868 mit SB 9-Bw 9432 stadteinwärts unterwegs. Die streckenbegleitenden Arbeiten sind weiter fortgeschritten: Die links unter der Schneedecke brachliegende Fläche wurde zwischenzeitlich mit einer Baumreihe versehen.

Straßenbahn Bauarbeiten: Wie von der Stadt zu erfahren war, will das Land Hessen Ende März mehrere Bewilligungsbescheide für Baumaßnahmen überreichen. Damit können die Arbeiten am Hbf. fortgesetzt werden, ebenso die Sanierung des Gleiskörpers in der Rheinstraße zwischen den Hst. Rhein-/Neckarstraße und Berliner Allee. Hingegen scheinen vorerst weiterhin keine Mittel für den Um-/Neubau des Bereichs Schloß/Marktplatz bereitzustehen.

Betrieb: Der neue Fahrplan hat sich inzwischen eingespielt, wobei sich das Problem der Verspätungen zwar reduziert, aber nicht aufgelöst hat. Ungünstig wirkt sich weiterhin die Halteposition der Straßenbahnen am Hbf. stadteinwärts aus, da der Standort noch durch ein (demnächst abzureißendes) Gebäude verdeckt wird und daher beim Verlassen des Bahnhofsgebäudes nicht erkennbar ist, ob gerade eine Straßenbahn wartet. Hinzu kommt der "übliche Herdentrieb" der meisten Fahrgäste, wonach beim Einsteigen offensichtlich nur die erste Tür der Bahn existiert. Dementsprechend gedrängt stehen die Fahrgäste vorne, während im hinteren Teil und in den Beiwagen noch viele Sitzplätze verfügbar sind. Zwischenzeitlich hielten die Straßenbahnen daher noch ein zweites Mal in Höhe der Bushaltestelle, später wurde die eigentliche Halteposition der Bahnen um einige Meter in Richtung Bahnhofsgebäude verlegt.

Weiterhin ist erkennbar, daß die OL H durch den weiter bestehenden 15-Min-Takt nach Kranichstein der neuen Straßenbahnstrecke noch immer Fahrgäste wegnimmt. U.a. ziehen viele Kunden an der Hst. Schloß die Buslinie dem Fußweg zum Luisenplatz vor - auch wenn im Bus nur Stehplätze zur Verfügung stehen. Ebenfalls zeigte sich im Abendverkehr gerade während der kalten Jahreszeit, daß nur wenige bereit waren, acht Minuten auf die SL 5 zu warten, wenn die OL H direkt im Anschluß an die anderen Linien verkehrt. Die Stadt bereitet nun offensichtlich doch eine Magistratsvorlage vor, wonach zumindest jeder zweite Kurs der OL H im Bereich Schwarzer Weg/Komponistenviertel wenden soll, was zunächst an den Einwendungen der Einwohner scheiterte.

Die Kapazitätsprobleme sind inzwischen weitgehend gelöst. Weniger zufrieden sind weiterhin die Fahrgäste der Eberstädter Linien 1, 6, 7 und 8, da hier kaum noch Niederflurtriebwagen im Einsatz sind. Diese sind - wie zuletzt Heft berichtet - weitgehend für den Einsatz auf den SL 2, 4, 5 und 9 gebunden.

Wegen einer Bombendrohung mußte am Nachmittag des 3.2.2004 der Verkehr nach Eberstadt für gut eine Stunde eingestellt werden. Der in Darmstadt verbliebene Zug der SL 1 pendelte zwischen Hbf. und Luisenplatz, die SL 6 verkehrte vom Merck über Luisenplatz zum Hbf., die SL 8 von Arheilgen zum Schloß. Der eingerichtete SEV konnte wegen entsprechender Straßensperrung die nördlichen Eberstädter Hst. nicht bedienen.


Arbeitsgemeinschaft Historische HEAG-Fahrzeuge e.V.

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Am 21.2.2004 wurde die Lok 7 von ST 7-Tw 31 in die Hauptwerkstatt im Btf. Böllenfalltor geschleppt. Sie wird dort für die kommende Saison fit gemacht.


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08.03.2004